Ökumenisches Kantorenquartett ließ Ebbergkirche erklingen
18. August, 2016Veranstaltungsreihe des Kirchenkreises war ein voller Erfolg. 130 Besucher besichtigten das umgestaltete Gotteshaus
Von Annabell Jatzke
Hemer. Die Veranstaltungsreihe „Kirchen klingen“ des evangelischen Kirchenkreises Iserlohn machte am Sonntagnachmittag in der Hemeraner Ebbergkirche Halt. Bevor die Ebbergkirche mit Klang erfüllt wurde, stand zunächst wie in der Reihe üblich eine kurze Kirchenführung auf dem Programm.
Ursula Stopsack von der Stadtkirchenarbeit erzählte den 130 Besuchern Wissenswertes rund um das 1818 erbaute Kirchengemäuer. Bei der Ebbergkirche, die eigentlich keinen eigenen Namen hat, handelt es sich um die Nachfolgekirche der Vituskirche.
Mit einer großzügigen Spende von Carl Heinrich Löbbecke wurde die Kirche an seinem Wunschstandort, hoch oben auf dem Ebberg erbaut. In der Zeit zwischen Abbruch der alten Vituskirche und Einweihung der neuen Kirche im Jahr 1820 fanden die evangelischen Christen seinerzeit Unterschlupf in der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul.
Altar befand sich ursprünglichauf der Ostseite
Nach den geschichtlichen Fakten ging Ursula Stopsack auf die Gestaltung des Gotteshauses im Inneren ein. Einst stand in der Kirche der Altar im Osten und der Eingang befand sich dem gegenüber. Erst 1953 wurde die Kirche völlig umgestaltet und der Altar nach Westen vor das großflächige Fenster, das eine ganze eigene Geschichte erzählt, verlegt. Eine erneute umfassende Umgestaltung erfuhr die Kirche schließlich 2010 und erstrahlt seitdem als moderner Kirchenraum und Veranstaltungsraum beispielsweise für Konzerte und Lesungen.
Neben dem bunten Fenster und dem Taufstein ging Ursula Stopsack bei ihrer Führung, bei der auch Vergleichsfotos von damals gezeigt wurden, auch auf die Orgel ein. Diese wurde damals vom Ehepaar Grohe anlässlich ihrer Goldenen Hochzeit gestiftet. Das Instrument, das von 1977 bis 1978 vom Bielefelder Orgelbauer Detlef Kleuker erbaut wurde, verfügt über 18 Register auf zwei Manualen und Pedal. Die Trakturen sind mechanisch.
Beim anschließenden Konzert ließen sich die Besucher vom Klang der Orgel beeindrucken, band das ökumenische Kantorenvokalquartett, bestehend aus Kirchenmusikdirektorin Ute Springer (Sopran und Orgel), Stefanie Krämer-Laame (Alt), Kirchenmusikdirektor Hanns-Peter Springer (Tenor und Orgel) sowie Dekanatskirchenmusiker Christopher Braukmann (Bass und Orgel), bei seinem ersten gemeinsamen Auftritt die Orgel doch perfekt in sein Programm ein. „Wir lassen als Kantor singen und singen selbst leider viel zu wenig“, bedauerte Ute Springer bei der Begrüßung und freute sich daher umso mehr, selbst gemeinsam mit ihren drei Mitstreitern eine knappe Stunde mit Gesang zu unterhalten.
Zunächst begann das Konzert jedoch mit einem Instrumentalstück von Reimund Hess, bevor dann das Chorwerk „Sicut cervus“ von Giovanni P.d. Palestrina a capella angestimmt wurde. Ebenfalls zu den alten Meistern zählt Lodovico da Viadana, dessen Komposition „Exsultate justi“ ebenfalls a capella vom Quartett gesungen wurde. Mit gesungenen Psalmen von Willy Burkhard ging es im Programm weiter.
Zwischen Orgelwerken und A-Capella-Gesang
Bei keinem Konzert fehlen darf Johann Sebastian Bach, von dem Ute Springer an der Orgel Präludium und Fuge in e spielte. „Rejoice in the Lord“ von John Ebenezer West wurde anschließend begleitet von der Orgel angestimmt. Es folgte danach wieder ein Instrumentalteil, bei dem Ute Springer Stücke von Padre Davide da Bergamo zu Gehör brachte.
Während Christopher Braukmann seine Mitstreiter an der Orgel begleitete, stimmten diese „Magnificat“ von Winfried Bönig an.
Zum Abschluss hatte das Vokalquartett mit dem a capella-Stück „Viva la musica“ von Iván Eröd und dem gesungenen Segen „Irish Blessing“ von Bob Chilcott, am Klavier begleitet von Christopher Braukmann, noch zwei Bonbons für die Musikliebhaber vorbereitet.
Auch im fünften Jahr in Folge war die Veranstaltungsreihe, bei der in diesem Jahr wieder fünf Kirchen im evangelischen Kirchenkreis Iserlohn erklangen, ein voller Erfolg.
Nicht nur die Musikliebhaber, sondern auch die Durchführenden und Organisatoren hoffen auf eine Neuauflage im kommenden Jahr.
Annabell Jatzke, Iserlohner Kreisanzeiger vom 18. August 2016