Iserlohn. Christopher Brauckmann blickt auf die diesjährge Konzertreihe zurück und wagt einen Ausblick.
Die Iserlohner Sommerklänge sind vorbei. In der vergangenen Woche hat die beliebte Reihe von Kantor Christopher Brauckmann im Forum St. Pankratius einen fulminanten Abschluss erlebt. Mit Schaghajegh Nosrati war eine junge Pianistin zu Gast, die 2014 den zweiten Preis beim Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig gewonnen hatte und nun eine überaus gefragte Interpretin mit Konzertreisen bis nach New York ist. Bei ihrem Auftritt im gut besuchten Pankratius-Forum zeigte sie mit zwei großen Bach-Zyklen und hochvirtuosen Werken von Bartók und Liszt eindrucksvoll, zu was sie fähig ist – ein absoluter Glücksfall für das Iserlohner Publikum, eine solche Musikerin, die durchaus auf dem Weg ist, zu einem Star der Klassik-Szene zu werden, live zu erleben.
Und sie war nicht die einzige Musikerin von solchem Schlage, die in diesem Jahr im Pankratius-Forum spielte. Schon das Duo Javier Huerta Gimeno (Violoncello) und Nils Bellmann (Klavier) hatten zum Auftakt Anfang August internationales Niveau in den Saal an der St.-Aloysius-Kirche gebracht. „Das war aber eher aus der Not geboren“, sagt Christopher Brauckmann im Gespräch mit unserer Zeitung. Denn eigentlich sei es auch in diesem dritten Durchgang der Sommerklänge sein Ziel gewesen, vor allem heimischen Künstlern aus dem Iserlohner Raum ein Forum zu bieten. Gerade das sei in diesem Jahr aber ziemlich schwer gewesen, weswegen er zum einen selbst zu einem Orgel-Wanderkonzert in der Kirche eingeladen hatte und ansonsten auf seine guten Kontakte aus dem Studium in Köln zurückgriff, und so junge und aufstrebende Musiker aus seinem persönlichen Bekanntenkreis verpflichtet hatte.
Zum Schaden des Publikums war das auf jeden Fall nicht. Und auch Brauckmann selbst ist zufrieden. Obwohl in diesem Jahr der Publikums-Bonus fehlte, den heimische Musiker naturgemäß mitbringen, habe er fast immer sein anvisiertes Besucher-Soll von 50 und mehr Gästen erreicht.
Konzertreihe soll auf jeden Fall fortgesetzt werden
„Es gibt offensichtlich in Iserlohn ein Publikum für diese Art von Kammermusik“, sagt er, zumal auch ein Jahr nach der Einweihung das neue Forum als Konzertsaal als auch der Förster-Flügel darin sowohl von den Gästen als auch von den Interpreten in höchsten Tönen gelobt werden.
Daher soll es im kommenden Jahr auch auf jeden Fall mit den Sommerklängen weitergehen. „Ich verfahre aber nicht nach dem Motto höher, schneller, weiter“, räumt er ein, dass das diesjährige Programm wohl kaum zu toppen sei. Stattdessen ist sein ausdrücklicher Wunsch, wieder mehr Iserlohner Musiker einzubinden. Vor allem möchte er aber die Vielfalt der Reihe bewahren und den Flügel in immer neuen Instrumenten-Kombinationen erklingen lassen.