Presse

Iserlohner Sommerklänge starten mit “Alle meine Entchen”

4. August, 2023
 Iserlohn.  Zum Auftakt der Konzertreihe gab es in der Aloysius-Kirche Orgelmusik für Groß und Klein mit Tobias Leschke.
 

Was für ein riesiger Raum. Und wie laut so eine Orgel werden kann. Die Kinder, die am Dienstag zum Auftakt der Sommerklänge zum Orgel-Workshop in die Aloysius-Kirche gekommen waren, kamen aus dem Staunen kaum noch heraus Tobias Leschke, Organist an der Aloysius-Kirche und Organisator der sommerlichen Konzertreihe, startete mit einem Mini-Konzert: fünf Minuten Orgel mit allen Facetten im Schnelldurchlauf – ganz leise schwebend, dann aufbrausend und triumphal und am Ende wieder leise und lieblich. Die Kinder konnten dazu mit ihren Eltern oder Großeltern durch die Kirche spazieren, oder einfach im Sitzen die Klänge und die extrem hohe Kirchenhalle auf die wirken lassen. Das waren wirklich nicht alltägliche Eindrücke.

Kinderprogramm soll auf jeden Fall wiederholt werden

Zwölf Kinder hatten sich zu diesem ersten Orgelnachmittag angemeldet. „Ich mache das jedes Jahr für unsere Kommunionkinder“, sagt Tobias Leschke. Jetzt hatte er erstmals öffentlich dazu eingeladen, und wie bei den Kommunionkindern machte das Programm großen Eindruck. Denn nach dem kleinen Konzert ging es über die schmale Wendeltreppe hoch hinaus auf die Orgel-Empore – allein das ist schon ein Abenteuer. Oben angekommen, konnten sie dann die „Königin der Instrumente“ genauer kennenlernen – die vielen Pfeifen, die zusammen ein ganzes Orchester mit Trompeten, Oboen und Flöten ergeben, der Spieltisch mit den drei Manualen und dem Pedal und auch die einzelnen Pfeifen, in die sie hineinpusten und einen Ton erzeugen konnten. Wer wollte, durfte auch selbst etwas spielen, gerne auch „Alle meine Entchen“ mit Hilfe von Tobias Leschke und einem Finger – jeder fängt mal klein an.

Am Ende spielte Leschke den Kindern noch das fröhliche Stück „Echoes of Joy“ von Hans-Andrè Stamm vor, und danach sollte eigentlich Schluss sein. Die Kinder waren aber von der Orgel gar nicht weg zu kriegen. Tobias Leschke musste auch versprechen, diesen kleinen Besuch an der Orgel im nächsten Jahr zu wiederholen, was er auch auf jeden Fall vorhat.

 
 

Am Abend startete dann die eigentliche Konzertreihe, ebenfalls mit Tobias Leschke an der Orgel, und auch da stellte sich heraus, dass die Orgel eine ungebrochene Faszination ausstrahlt. Mit rund 70 Zuhörern sei das Konzert eines der bestbesuchten, reinen Orgelkonzerte in der Reihe gewesen, sagt Leschke, was ihn ausgesprochen gefreut habe. Auch die Rückmeldungen seien durchweg positiv gewesen. „Orgel zwischen Himmel und Erde“ lautete das Konzert-Motto und reichte von Bach bis Messiaen, eingerahmt von französischer Musik von Dupré und einer Paraphrase über ein Thema von Beethoven zu Beginn und dem Finale aus der achten Orgel-Symphony von Widor. Dazu lieferte Leschke passend zum Thema eigene Improvisationen über das Lied „Vom Himmel hoch“ und lotete auch dabei weit entfernte Positionen der Musikgeschichte aus – einmal aus Sicht eines französischen Barock-Meisters und einmal im Stile der modernen Minimal Music.

Fortgesetzt werden die Sommerklänge mit dem „Zauber der Harfe“ am Dienstag, 8. August, um 19.30 Uhr im Forum St. Pankratius. Zu erleben ist dann die junge Harfenistin Amerie Schlösser, die als Deutschland-Stipendiatin und mehrfach ausgezeichnete Preisträgerin renommierter Wettbewerbe Mitglied des Bundesjugendorchesters ist. Der Eintritt ist – wie immer – frei.


Wenn Saxophone auf ein Marimbaphon treffen

1. Juni, 2023

 

Greta Schaller und Simon Roloff gestalteten einen besonderen Konzertabend im Forum St. Pankratius in Iserlohn.

Greta Schaller und Simon Roloff gestalteten einen besonderen Konzertabend im Forum St. Pankratius in Iserlohn.

Foto: Dennis Echtermann

Iserlohn.  Greta Schaller und Simon Roloff sind in Iserlohn keine Unbekannten. Was ihr Konzert „Sax meets Marimba“ so außergewöhnlich gemacht hat.

 

Trotz des prächtigen Pfingstwetters konnte sich Dekanatskirchenmusiker Tobias Leschke über einen sehr guten Besuch zu „Sax meets Marimba“ im Forum St. Pankratius an der Aloysius-Kirche in Iserlohn freuen. Und tatsächlich wiesen Musik und Wetter einige Gemeinsamkeiten auf: Beides, Konzert wie auch das Wetter, kamen leicht wie eine Sommerbrise rüber, boten eine lichtdurchflutete warme Wohlfühl-Atmosphäre, und vor allem taten sie der Seele mal wieder richtig gut.

So ein Marimbaphon ist schon eine beeindruckende Erscheinung: Mehr als zwei Meter breit, wie bei einer Klaviatur chromatisch angeordnete Holzklangstäbe und mit sogar farbig beleuchteten Resonatoren kommt das zu den Schlaginstrumenten zählende Stabspiel nicht nur optisch, sondern auch klanglich äußerst imposant daher.

Rasante und einfühlsame Technik

Simon Roloff, idealerweise für dieses Ins­trument studierter Schlagzeuger und Pianist, ging mit seinen vier beidhändig eingesetzten Schlägeln, die er je nach gewünschter Intensität und Klangfärbung im fliegenden Wechsel einsetzte, sehr engagiert zu Werke und scheute sich nicht, die gesamte Dynamik des Instruments in allen Richtungen unter Einbezug seiner rasanten, aber auch einfühlsamen Technik voll auszunutzen. Duopartnerin Greta Schaller an den Saxophonen spielte den eher melodischen Gegenpart mit weichem Ansatz, flüssig dahinperlenden Passagen, die sie in jeder Phrase dynamisch sehr differenziert ausleuchtete.

 
 

Die Musiker mit der etwas ungewöhnlichen Kombination Saxophon/Marimbaphon sind auch in Iserlohn längst keine Unbekannten mehr. Sie harmonieren perfekt miteinander, und man merkt sowohl am musikalischen als auch am zwischenmenschlichen Miteinander, dass sie bereits seit 14 Jahren zusammenspielen und unzählige gemeinsame Auftritte hinter sich haben. Im Programm gab es viele spanische Akzente von Manuel de Fallas „Suite populaire espagnole“ über „Variations sur un thème espagnol“ von Paul-Agricole Génir bis hin zur zeitgenössischen Originalkomposition „Estudio Tongolele“, bei der Roloff ausnahmsweise einmal virtuos die Maracas, umgangssprachlich auch Rumbakugeln oder Rasseln genannt, schwang. Mit dem Adagio aus dem Oboenkonzert des Barockkomponisten Benedetto Marcello setzte das Duo, Roloff eher im Generalbassmodus und Schaller wunderschön melodiös auf dem Sopransaxophon, einen treffenden Kontrapunkt im Programmablauf. „Der Frühling“ und „Der Winter“ von Astor Piazzolla, zwei eingängige Kompositionen des Vibraphonisten Benjamin Wittiger, ein zugleich furios und tänzerisch leicht daherkommender „trügerischer“ Tango von Andy Firth sowie ein traditioneller Klezmer bildeten weitere Bausteine eines äußerst abwechslungsreichen und unterhaltsamen Programms.

Hinweis auf „Scheinwerfer“

Tobias Leschke nutzte die Gelegenheit und stellte auch die „Sommerklänge 2023“ vor. Heiterkeit beim Publikum löste sein Hinweis auf den „Scheinwerfer“ am Ausgang aus – der allerdings nichts mit Lichttechnik, sondern lediglich mit der Bitte um eine Spende für das ansonsten kostenlose Konzert zu tun hatte. Dem folgten die sichtlich zufriedenen Zuschauer bereitwillig.


Ökumenische Verbundenheit in der Iserlohner Kirchenmusik

29. Januar, 2023
 
Der katholische Kantor Tobias Leschke (li.) geht auch zukünftig gemeinsame Wege mit Rahel Schöttler und Hanns-Peter Springer von der Evangelischen Kantorei. 

Der katholische Kantor Tobias Leschke (li.) geht auch zukünftig gemeinsame Wege mit Rahel Schöttler und Hanns-Peter Springer von der Evangelischen Kantorei. 

Foto: Ralf Tiemann / IKZ

Iserlohn.  Die Kirchenmusiker Tobias Leschke und Hanns-Peter Springer setzen die ökumenische Zusammenarbeit fort

 

Ein gemeinsames Jahresprogramm mit allen kirchenmusikalischen Konzerten sowohl von katholischer als auch evangelischer Seite für das ganze Jahr – das ist eine wunderbare Sache und war in den vergangenen Jahren immer eine feste Größe für die Iserlohner Konzertgänger. Das Problem: Mit einem solchen gedruckten Programmheft sind alle Veranstaltungen bis ans Jahresende in Stein gemeißelt, was sich in den vergangenen Jahren der Verschiebungen und Absagen als geradezu verhängnisvoll entpuppt hat. Nicht nur Corona und die vielen Erkrankungen von Musikern, sondern auch ganz anders motivierte Verschiebungen oder auch der vorgezogene Renovierungsstart der Obersten Stadtkirche haben da sehr viel durcheinandergewirbelt, weswegen es im Jahresprogramm am Ende vor falschen Informationen, die sich auch nicht mehr vollends einfangen ließen, nur so wimmelte.

Für Hanns-Peter Springer ist unter diesem Blickwinkel der 20. August des vergangenen Jahres ein echter Tiefpunkt gewesen, als einige Konzertbesucher für die angekündigte Musiknacht der Kantorei vor der Tür standen und enttäuscht wieder nach Hause fahren mussten, weil das Konzert wegen der Kirchenrenovierung längst abgesagt war.

Müssen Ökumene nicht mehr demonstrieren

Der Kantor an der Obersten Stadtkirche hat deswegen auch die Initiative ergriffen und zusammen mit Tobias Leschke, Kantor an der Aloysius-Kirche, beschlossen, erstmals auf ein gemeinsames Programmheft zu verzichten – wohl wissend, dass dieses gemeinsame Jahresprogramm gerade in den Anfangsjahren ein deutliches und stark wahrgenommenes Zeichen der wachsenden Ökumene in Iserlohn war. „Die ökumenische Zusammenarbeit müssen wir heute nicht mehr demonstrieren“, sagt aber Pfarrerin Rahel Schöttler, die die Öffentlichkeitsarbeit für die Evangelische Kantorei leistet. „Wir haben inzwischen eine andere Ebene erreicht.“

 

Mehr zum Thema: Die Kirchenmusik weiter voran bringen

Die tiefe Verbundenheit der hauptamtlichen Kirchenmusiker beider Konfessionen in Form von gemeinsamen Konzerten, Projekten und Bildungsangeboten – aber auch in der gegenseitigen Rücksichtnahme bei der terminlichen Planung – sei längst eine Selbstverständlichkeit geworden. Und sie leide keineswegs unter dem Schritt, zukünftig auf das gedruckte Programm zu verzichten.

Weihnachtsoratorium war ein ökumenischer Höhepunkt

Das bestätigt auch Tobias Leschke. Das gemeinsame Weihnachtsoratorium vor einem Monat sei ein neuer Höhepunkt in dieser Beziehung gewesen.

Er fügt aber auch hinzu, dass der immense Aufwand, ein solches Programm für das ganze Jahr zu erstellen, inzwischen in keinem guten Verhältnis mehr zu dem Ergebnis stehe, da die Bedeutung und die Nachfrage nach einem gedruckten Programm deutlich zurückgegangen sei und beide Gemeinden zuletzt auf immer mehr Exemplaren sitzen geblieben seien.

Die Planungen für das Jahr sind aber dennoch schon weit fortgeschritten. Beide Seiten kommen aber zunächst mit einem Halbjahresprogramm heraus. Hanns-Peter Springer wird in Kürze einen Folder dazu veröffentlichen und natürlich alle Termine auf die Homepage www.kantorei-iserlohn.de stellen. Tobias Leschke hat bereits Flyer und Plakate für das erste halbe Jahr gedruckt und seine Konzerte unter www.musica-sacra-iserlohn.de angekündigt. Erster Termin ist dabei ein Konzert von Hanno Kreft (Gesang) und ihm selbst an der Orgel in der Kirche St. Josef anlässlich der Grundsteinlegung der Kirche vor 50 Jahren. Danach folgen noch verschiedene anlassbezogene Konzerte zu Ostern, Pfingsten und im Mai. In der zweiten Jahreshälfte wird dann die beliebte Reihe der „Sommerklänge“ fortgesetzt. Großes Ziel für seinen Kammerchor ist dann der 5. November, wenn er in der St.-Aloysius-Kirche das Mozart-Requiem aufführen will – ein Herzensprojekt von Tobias Leschke, das nun schon drei Jahre auf seine Verwirklichung wartet. Diesen Termin sollte man sich schon einmal vormerken, ebenso wie das festliche Weihnachtskonzert mit den Chören des Pastoralverbundes am zweiten Weihnachtstag.

Pop-Oratorium „Emmaus“ ist das große Projekt des Jahres

Im evangelischen Kantorat ist das Pop-Oratorium „Emmaus“ das dominierende Projekt im ersten Halbjahr. Wie schon beim „Prince of Peace“ vor der Pandemie soll unter der Leitung von Ute Springer ein großer Projektchor zusammenfinden, der vom Jungen Chor „5nach5“ und dem Popchor „Rise Up!“ getragen wird, darüber hinaus aber für alle interessierten Sängerinnen und Sänger der Stadt offen ist. Am 3. Juni soll die Iserlohner Aufführung in der Johannes-Kirche am Nußberg stattfinden (die Oberste Stadtkirche steht auch dann noch nicht zur Verfügung). Anschließend geht es für weitere Aufführungen zum Kirchentag nach Nürnberg.

Natürlich werden auch die Marktmusiken in der Reformierten Kirche fortgesetzt, ebenso wie andere beliebte Formate vom festlichen Osterkonzert bis zum Feuerwerk der Orgelpfeifen zu Silvester. Dazu zählen neuerdings auch die Benefizkonzerte für die Renovierung der Obersten Stadtkirche, die schon am 12. Februar mit einem Gastspiel von „Iserlohn Brass“ in der Bauernkirche fortgesetzt werden. Neu sind die beiden Orgel-Nachtgedanken, die Hanns-Peter Springer als Kurz-Konzerte um 21.30 Uhr im Sommer (5. Juli und 2. August) in der Bauernkirche anbietet. Und als besonderes Chorkonzert mit allen Chören der Kantorei steht die „Nacht der Reformation“ am 28. Oktober auf dem Programm


Ergreifende Aufführung in Aloysius-Kirche in Iserlohn

1. Januar, 2023

Ein imposantes Gesamtbild beim Weihnachtsoratorium: die Chöre der Innenstadtgemeinden, die Solisten und das Ensemble Ghiribizzo in der gut besuchten St.-Aloysius-Kirche.

Foto: Dennis Echtermann

Iserlohn.  Wie das große ökumenische Gemeinschaftsprojekt zu Weihnachten in Iserlohn, die Aufführung von Bachs Weihnachtsoratorium, angekommen ist.

Fünf Chöre, vier Solisten, drei Kantaten, zwei Konfessionen, eine frohe Botschaft – so lautete die Ankündigung für die Aufführung von Bachs Weihnachtsoratorium, das große ökumenische Gemeinschaftsprojekt zu Weihnachten in Iserlohn. Jetzt lässt sich hinzufügen: und ein großer Erfolg. Denn mehr als 500 Besucherinnen und Besucher lockte die Aufführung am Montagabend in die katholische St.-Aloysius-Kirche.

Weltliche Musik zu Weihnachten gibt es viel. Aber bei den geistlich-kirchlichen Werken gibt es eigentlich nur einen Klassiker: das Bach’sche Weihnachtsoratorium. Ein ebenso großes wie großartiges Werk. Mit einem fulminanten Anfang: Das „Jauchzet, frohlocket“ des Chores, von Pauken und Blechbläsern eindrucksvoll unterstützt, fasst die Botschaft von der Geburt Christi, der Weihnachtsgeschichte, zusammen und stimmt auf das Gesamtwerk mit seinen sechs Teilen hervorragend ein; am Montagabend kamen in der festlich geschmückten Aloysius-Kirche die Teile I bis III zur Aufführung.

 

„Die Rezitative tragen die Geschichte vor; die Arien reflektieren sie“, stellt Kirchenmusikdirektor Hanns-Peter Springer von der evangelischen Kirche heraus – eine Aufgabe, die die 80 Sängerinnen und Sänger von der Evangelischen Kantorei Iserlohn, vom Jungen Chor 5nach5, vom Collegium Vocale, vom Jungen Chor und vom Kammerchor des Pastoralverbunds Iserlohn bestens meisterten. Bei den Arien glänzten Merle Bader (So­pran), Anna Kristina Naechster (Alt), Leonhard Reso (Tenor) und Andreas Elias Post (Bass). In der Leitung wie an der Truhenorgel wechselten sich Hanns-Peter Springer, Ute Springer und Tobias Leschke von katholischer Seite jeweils ab.

Ein echter Weihnachtsmoment zum Abschluss

„Gemeinsam sind wir stark“, hatte Tobias Leschke die ökumenische Zusammenarbeit erklärt – zumal die Oberste Stadtkirche der Protestanten wegen der Restaurierung als Aufführungsort ausfiel. Leschke dankte zudem dem Erzbistum Paderborn, der Sparkasse Iserlohn und dem städtischen Kulturbüro für die finanzielle Unterstützung.

Am Ende feierte das Publikum im Stehen mit minutenlangem Applaus die Ausführenden – und gemeinsam stimmten alle „O, Du fröhliche“ an – ein echter Weihnachtsmoment.


Bachs Weihnachtsoratorium mit vereinten Kräften

18. Dezember, 2022
 
 

80 Sängerinnen und Sänger haben am Wochenende im Pankratius-Forum geprobt.

Foto: Ralf Tiemann

von Ralf Tiemann

Iserlohn.  Die Chöre der Kantorei und der Musica Sacra führen am zweiten Weihnachtstag das Werk gemeinsam in St. Aloysius in Iserlohn auf.

Überbordender Weihnachtsjubel klingt aus dem Saal des Pankratius-Forums. Aus 80 Kehlen erklingt der berühmte Chor aus Bachs Weihnachtsoratorium „Herrscher des Himmels, erhöre das Lallen“. Kantor Tobias Leschke steht am Notenpult und geht bereits in die Feinheiten dieses mächtigen, fugenartig angelegten Stückes: frische, präzise Einsätze, klare Intonation und die richtigen Atemzäsuren, damit die langgezogenen, perlenden Koloraturen das Publikum am zweiten Weihnachtstag mit genau der Weihnachtsfreude anstecken, wie Bach sie schon 1734 bei der Uraufführung vor Ohren hatte.

+++++ Lesen Sie auch +++++ Die Iserlohner Kantorei kehrt auf die Bühne zurück

Dabei ist es gerade diese ansteckende Freude, die man den Iserlohner Sängerinnen und Sängern gar nicht erst einimpfen muss. Jedem ist bewusst, dass er gerade bei einem ganz besonderen Projekt dabei ist, und die Freude darüber, dass hier etwas Neues und Großes entsteht, war am vergangenen Probenwochenende allgegenwärtig. Erstmals in der Geschichte der Stadt haben sich die Chöre der evangelischen Kantorei und der katholischen Musica Sacra zusammengetan, um dieses Monument der barocken Kirchenmusik gemeinsam zum Klingen zu bringen.

Hanns-Peter Springer: „Wir setzen hier gerade sicherlich Maßstäbe für die Zukunft“

„Wir setzen hier gerade sicherlich Maßstäbe für die Zukunft“, ordnet Hanns-Peter Springer, Leiter der evangelischen Kantorei an der Obersten Stadtkirche, das Projekt ein. Mit seiner Frau Ute Springer arbeitet er bereits seit mehr als 20 Jahren sehr aktiv an einer fruchtbaren Zusammenarbeit mit seinen katholischen Kollegen an der Aloysius-Kirche und ist in Sachen Ökumene in Iserlohn oftmals vorangeschritten. Er nimmt eine ungeheure Offenheit und Bereitschaft auf beiden Seiten wahr. „Das machen wir doch jetzt öfter, oder?“, laute die typische Reaktion aus den Reihen der Teilnehmer.

 

Auch Tobias Leschke, Leiter der katholischen Musica Sacra, ist begeistert von dem, was gerade passiert – nicht nur musikalisch, sondern auch stimmungsmäßig auf der sozialen Ebene zwischen den katholischen und evangelischen Chören. „Jauchzet frohlocket, auf singet ihr Chöre“, heißt es da in dem berühmten Anfangschor. Und das muss man den vielen höchst motivierten Sängerinnen und Sängern nicht zwei Mal sagen.

Tobias Leschke: „Einen besseren Nach-Corona-Start kann man sich gar nicht wünschen“

Vor fünf Jahren hatte es bereits eine erste Weihnachts-Kooperation gegeben. 2017 hatten sich die Kantorei und die Musica Sacra – damals noch unter der Leitung von Christopher Brauckmann – ergänzt, um nacheinander alle sechs Teile des Weihnachtsoratoriums in Iserlohn an den beiden Kirchen aufzuführen. Nun sei aber die Zeit reif gewesen, um sich richtig zusammenzutun, sagt Tobias Leschke. Schon sehr früh sei bei den gemeinsamen Planungen klar gewesen, dass beide Seiten nach Corona die ersten drei Teile des Oratoriums singen wollen. Die renovierungsbedingte Schließung der Obersten Stadtkirche habe dann zusätzlich die Weichen gestellt, so dass die Kirchenmusiker in Iserlohns Innenstadt ihre Kräfte zusammengelegt haben.

Beteiligt sind das „Collegium Vocale“ und der Kammerchor an St. Aloysius katholischerseits sowie die Kantorei Iserlohn und der „Junge Chor 5nach5“ von evangelischer Seite und ergeben einen großen und prachtvollen Chor mit rein Iserlohner Stimmen, wie man ihn lange nicht in der Innenstadt gehört hat.

Jeder der drei Kirchenmusiker dirigiert einen Oratoriums-Teil

Ute Springer dirigiert den ersten Teil, Hanns-Peter Springer den zweiten und Tobias Leschke den dritten. „Einen besseren Nach-Corona-Start kann man sich gar nicht wünschen“, sagt Leschke.

Eine Selbstverständlichkeit ist eine solche Kooperation nach wie vor nicht. Letztlich treffen hier ja auch zwei immer noch sehr unterschiedliche musikalische Traditionen aufeinander. Für die evangelischen Chöre gehört Bachs „WO“ sozusagen zur natürlichen DNA – ein alljährlich wiederkehrender Höhepunkt. In der Kantorei gibt es erfahrene Sänger, die das Werk ohne Übertreibung schon an die 60 Mal gesungen haben. Für die meisten Katholiken ist es hingegen gänzlich neu. Bestes Beispiel dafür ist Tobias Leschke selbst, der das Weihnachtsoratorium bisher nur aus dem Studium kannte und nun erstmals direkt daran beteiligt ist.

Das macht das Projekt ebenso spannend wie die Zusammensetzung der Generationen. Die „5nach5er“ machen größtenteils erstmals Bekanntschaft mit der barocken Klangwelt, die jungen Männer des Chores singen erstmals im Bass, man lernt voneinander, und auch das weckt eine große Begeisterung für die Musik. „Es kommt vieles zusammen“, sagt Hanns-Peter Springer, der mit seinen Sängerinnen und Sängern auch erstmals in dem riesigen und mächtig nachhallenden Raum der Aloysius-Kirche singen wird – Neuland, wo man nur hinschaut.

Freier Eintritt in die geheizte Aloysius-Kirche

„Alles das macht etwas mit uns“, sagt Springer, und meint auch und vor allem diese erhebende und alles überstrahlende Musik mit ihrer starken Aussage. Sich als Christ hinzustellen und diesen unbändigen Weihnachtsjubel freudig und selbstbewusst hinauszurufen – auch das sei heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Genau darauf darf sich das Publikum am zweiten Weihnachtstag aber freuen. Ab 17 Uhr werden die ersten drei Teile am 26. Dezember in der geheizten Aloysius-Kirche erklingen. Als Solisten wirken Merle Bader (So­pran), Anna Kristina Naechster (Alt), Leonhard Reso (Tenor) und Andreas Elias Post (Bass) mit. Begleitet werden Chor und Solisten vom „Ensemble Ghiribizzo“, mit dem Tobias Leschke schon öfter zusammengearbeitet hat. Der Eintritt – auch das ist neu – ist frei. Durch erhebliche Zuschüsse des Bistums Paderborn, der Stadt Iserlohn und der Sparkasse Iserlohn bleibt nur eine kleine Lücke bei der Finanzierung der Aufführung, die durch eine Kollekte am Ausgang gefüllt werden soll. Es gibt also keinen Vorverkauf und keine Platzreservierungen: Alle sind eingeladen, einfach zu kommen und sich anstecken zu lassen.


Eine starke Gemeinschaft und höchster (musikalischer) Genuss in Rom

30. Oktober, 2022

Romfahrt des Jungen Chores im PV Iserlohn vom 02.10.2022 bis 06.10.2022

 

Nach einer zweijährigen pandemiebedingten Wartezeit war es nun endlich so weit. Die Vorfreude steigerte sich von Woche zu Woche, und so recht konnten wir es auch nicht glauben, aber tatsächlich landeten wir am Sonntagabend nahezu pünktlich auf dem Aeroporto di Roma Fiumicino ‘Leonardo da Vinci’ in der ewigen Stadt Rom.

Von hier an begann eine Reise, von der niemand ahnen konnte, wie sehr sie für uns alle unvergesslich wurde.

Man kennt seine Mitsingenden von der Chorprobe und von Auftritten. Dass die Chemie zwischen allen stimmt, war schon immer klar, aber die Fahrt nach Rom hat uns gezeigt, dass wir mehr als nur ein Chor, nämlich eine sehr starke Gemeinschaft – eine echte „Gruppo“ – sind.

Beginnend bei den Fahrgemeinschaften zum Flughafen und den gemeinsamen Abendessen (jeden Tag in einem anderen Viertel Roms) haben wir den Großteil der Zeit gemeinsam verbracht und uns nochmal besser kennen und schätzen gelernt. 

Zu verdanken hat der Junge Chor im Pastoralverbund Iserlohn diese wunderbare Erfahrung nicht nur der hervorragenden Planung und Reiseleitung, sondern auch der Stadt Rom selbst und dem Apostel Petrus höchstpersönlich. Ihm wird ja nachgesagt, dass er verantwortlich für das Wetter sei, und für uns hat er in dieser Woche sein Bestes gegeben – Strahlender Sonnenschein und spätsommerliche Wärme haben die Schönheiten dieser einzigartigen Stadt erstrahlen lassen: Kolosseum, Forum Romanum, Fontana di Trevi und Piazza Navona brachten im Sonnenschein ihre Schönheiten in unfassbarer Weise hervor. Die Generalaudienz am Mittwochmorgen auf dem Petersplatz, bei der unser Chor den Heiligen Vater – Papst Franziskus – sehr nah erleben durfte, war sicherlich ein herausragendes Erlebnis unserer Fahrt. Und das anschließende Mittagessen in der Hostaria „I Quattro Mori“, in der auch schon Päpste essen waren und in der nur die Wahl zwischen „Carne“ (Fleisch) oder „Pesce“ (Fisch) erfolgt, hat diesen besonderen Tag auch kulinarisch abgerundet.

Das absolut größte und für uns alle prägendste Ereignis war jedoch die Chorprobe mit anschließendem Auftritt unseres Chores in der wunderschönen Kirche Santa Maria dell´Anima der deutschsprachigen Katholiken in Rom. Es war ein erhabenes Gefühl, als kleiner Iserlohner Chor in der heiligen Stadt singen und die Abendmesse gestalten zu dürfen. Das anschließende Konzert unseres Chorleiters und Dekanatskirchenmusikers Tobias Leschke an der Orgel zusammen mit unserer ehemaligen Stimmbildnerin, der Sopranistin Anna Kristina Naechster, in dieser wunderschönen Umgebung war definitiv das absolute Highlight dieser wundervollen fünf Tage in Rom.

Nichts konnte jemals die Gemeinschaft dieses Chores so sehr stärken wie die Reise nach Rom, die für alle unvergessen bleiben wird.

 

Oliver Dege


Atemberaubende Orgelwerke in St. Aloysius

5. August, 2022

 

Dekanatskirchenmusiker Tobias Leschke eröffnete die diesjährige „Sommerklänge“-Reihe in der Iserlohner Pfarrkirche St. Aloysius mit einem fulminanten  Orgelkonzert.

Dekanatskirchenmusiker Tobias Leschke eröffnete die diesjährige „Sommerklänge“-Reihe in der Iserlohner Pfarrkirche St. Aloysius mit einem fulminanten  Orgelkonzert.

Foto: Hartmut Becker

Iserlohn.  Dekanatskirchenmusiker Tobias Leschke hat die Iserlohner „Sommerklänge“ mit einem fulminanten Konzert in der St.-Aloysius-Kirche eröffnet.

 

Was für ein fulminanter Auftakt der diesjährigen „Sommerklänge-Reihe“ in der St.-Aloysius-Kirche. Dorthin hatte am Dienstag Dekanatskirchenmusiker Tobias Leschke eingeladen.

Unter dem Motto: „Von Apokalypse bis Allegro – Man soll die Feste feiern, wie sie fallen“, präsentierte Leschke an der Orgel des Gotteshauses atemberaubende Werke klassischer und zeitgenössischer Komponisten. Sie hätten entweder in diesem Jahr einen „runden“ Geburtstag gefeiert, oder es gibt ein Gedenken an sie wegen eines besonderen Todestages.

Mit dem Stück „Entrée en forme de carillon“ von Théodore Dubois (1837-1924) setzte Tobias Leschke gleich zu Beginn ein erstes Ausrufezeichen. Das Stück beinhaltet ein kleines Glockenspiel, eingebettet in ein opulentes Beiwerk. Schon jetzt lässt sich erahnen, über welche Bandbreite die Orgel von St. Aloysius verfügt. Das dreimanualige Ins­trument (Hauptwerk, Rückpositiv, Schwellwerk) und die Pedale wurden in den Jahren 1924/1925 durch das Unternehmen A. Feith (Paderborn) gebaut und erfuhr 2005 eine Generalreinigung durch die Werler Orgelbaufirma F. Stockmann.

Immense Klangvielfalt ausgeschöpft

Auch das zweite Stück, „Sonate I, op. 65/1“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1847), dessen 175. Todestag sich 2022 jährt, fügt sich nahtlos an das aufrüttelnde und atemberaubende Werk von Dubois an. Tobias Leschke schöpft zwischen „Allegro moderato“ und „Allegro assai vivace“ die immense Klangvielfalt des Instrumentes aus.

 

Fast wie ein Fremdkörper wirkt die Komposition „Nach der Apokalyptik – Toccata und Vision“ des 1950 geborenen Komponisten Enjott Schneider. Er schrieb das Stück während der Corona-Pandemie. Auf den Zuhörer wirkt es fremd, Leise- und Lautpassagen wechseln sich mit scheinbaren Disharmonien ab und dokumentieren so die Unruhe, Unsicherheit und Zerrissenheit, die Corona über die Menschen brachte. Gleichwohl mündet das Stück in eine versöhnliche und harmonische Vision, dass die Menschheit es schafft, die Corona-Krise zu überwinden.

Vor 150 Jahren wurde die „Präludium und Fuge über den Namen B-A-C-H“ aus der Feder von Franz Liszt das erste Mal gedruckt. Liszt komponierte es für die Einweihung der renovierten Orgel des Merseburger Doms. Das Manuskript wurde jedoch erst nach dem Festkonzert fertig, die Erstausgabe erschien um 1859 in Holland. Heute wird das Werk vor allem in seiner zweiten Fassung von 1872 gespielt. Das gut zwölfminütige Stück überzeugt durch große formale Geschlossenheit und, releativ zum spieltechnischen Aufwand, überwältigende Dramaturgie, die alle klanglichen Facetten der Aloysius-Orgel zur Wirkung kommen lässt.

Oliver Messiaen (1908-1992) komponierte „IV. Prière du Christ montant vers son père, aus L’Ascension (Himmelfahrt)“. Das Stück besticht durch seine Spiritualität und lässt den Zuhörer viel Raum für eigene Interpretationen.

Heiteres Werk entlässt in lauen Sommerabend

Einen wahrhaft brillanten Schlusspunkt setzte Leschke mit „Allegro brilliante“ von Vicenzo Antonio Petrali (1832-1898). Das heitere Werk perlt wie ein leicht gekühlter Prosecco und ist bestens geeignet, um nach dem Konzertgenuss in einen lauen Sommerabend zu gehen und sich schon jetzt auf die zweite „Sommerklänge“-Veranstaltung zu freuen. Am Dienstag, 9. August, gastiert das Ensemble „Ruhrcharme“ in der Kirche St. Aloysius.


Iserlohner spenden nach “Kreuzigung der Ukraine”

22. März, 2022

Christopher Brauckmann, Vorgänger von Tobias Leschke als Kantor in Iserlohn, war am Sonntag mit seinem Bach-Chor aus Hagen in der Aloysius-Kirche zu Gast.

von Ralf Tiemann

ISERLOHN.  Der Bach-Chor Hagen erfreut das Publikum in der Iserlohner Aloysius-Kirche überraschend früh mit einer Passion. Das Konzert wurde umgewidmet.

Angesichts der aktuellen Weltlage vergisst man es fast. Es ist Fastenzeit. Und nach zwei Jahren Pandemie ist man beinahe schon komplett entwöhnt. Aber eigentlich gab es zu dieser Zeit des Jahres auch in Iserlohn immer große Passionsmusiken zu hören: Riesige und gewichtige Werke mit großem Chor, Orchester, Solisten und rappelvollen Kirchen, die die besondere Stimmung der Passion ergreifend und erhebend vermittelten.

Das war einmal, muss man auch in diesem inzwischen dritten Corona-Frühling leider sagen. Keiner der großen Iserlohner Chöre ist schon wieder so weit, überhaupt hat es nach wie vor seit Pandemiebeginn kaum ein richtiges Chorkonzert, so wie man es vorher kannte, gegeben.

Hagener Bach-Chor wollte schnell wieder auf die Bühne

Umso bemerkenswerter ist es, dass Dekanatskantor Tobias Leschke am Sonntag nicht wie in den Jahren zuvor, zu einem Solistenkonzert im coronagerechten Kleinformat, sondern tatsächlich zu einem Passionskonzert mit Chor einladen konnte. Der Bach-Chor Hagen war am Sonntagnachmittag in der Aloysius-Kirche zu Gast und hatte „The Crucifixion“ („Die Kreuzigung“) des englischen Komponisten John Stainer im Programm – was für eine Freude. Und auch das war ausgesprochen ergreifend und erhebend.

„Wir wollten unbedingt wieder raus und auf die Bühne“, sagt Christopher Brauckmann, Vorgänger von Tobias Leschke in Iserlohn und seit 2016 Leiter des Hagener Bach-Chores, im Gespräch. Natürlich habe auch dieser Chor in der Pandemie Federn gelassen. „Wir waren vor der Pandemie auf einem sehr guten Weg, qualitativ dahin zu kommen, wo ich mir den Chor vorstelle“, sagt Brauckmann. Corona habe auch ihn dann weit zurückgeworfen. Immer wieder neue und lange Probenpause, anvisierte und dann doch abgesagte Konzerte und die immer noch anhaltenden Inzidenzzahlen sind auch an diesem leistungsstarken Kammerchor nicht spurlos vorbeigegangen. Vorher hatte er mehr als 30 Sängerinnen und Sänger zur Verfügung. Jetzt war er mit 20 Kräften angereist.

Auch der Bach-Chor hat – wie die meisten anderen Chöre auch – erst im Februar wieder die ernstzunehmende Probenarbeit aufgenommen. Brauckmann zückte aber ein bereits gut bekanntes Werk zur Passion und brachte den Chor in wenige Wochen wieder in Form, um möglichst schnell wieder vor Publikum singen zu können.

Kollekte ging an die Iserlohner Flüchtlingshilfe der Kirche

Und das wurde vom Publikum in der gut besuchten Aloysius-Kirche mit großer Dankbarkeit und viel Beifall aufgenommen. Stainers romantische Vertonung der Passions-Geschichte ist ein eindringliches Werk, das mit vielen Solo-Passagen (hier sprang der Iserlohner Sänger Hanno Kreft für einen quarantänebedingt ausgefallenen Solisten ein), dramatischen Choreinwürfen, ruhig fließenden Chorälen und wunderbaren Hymnen im englischen Stil sehr vieles bietet. Von Tobias Leschke an der Orgel begleitet sang der Chor das Werk hoch oben auf der Empore und ließ es aus der Ferne auf das Publikum herunterrieseln.

Leschke widmete das Konzert aus aktuellem Anlass auch um. Normalerweise geht die Kollekte am Ausgang an die Förderung der Kirchenmusik in Iserlohn. „Wir erleben gerade auch eine Kreuzigung“, erklärte Leschke zu Beginn des Konzertes passend zum aufgeführten Werk – „die Kreuzigung der Ukraine“. Und so füllten sich am Ausgang die Spendenkörbe für die umfangreiche Flüchtlingshilfe, die unter dem Dach des katholischen Pastoralverbundes Iserlohn angelaufen ist .