Tobias Haunhorst lässt bei seinem Chopin-Abend das Publikum träumen
Von Ralf Tiemann
Iserlohn. Klaviermusik ist einfach beliebt, und die von Chopin sowieso. Der Inbegriff des Traumhaften, Musik zum Augen schließen und Genießen. Dementsprechend gut besucht war die zweite Folge in der Reihe der diesjährigen Sommerklänge, zu der der junge Pianist Tobias Haunhorst am Dienstag einen reinen Chopin-Abend vorbereitet hatte. Rund 100 Zuhörer füllten das Forum St. Pankratius, und viele von ihnen taten genau das: Augen schließen und genießen.
Wie ein Nachschlagewerk für die Tonart-Charaktere
Dabei bot das Programm nicht nur etwas fürs Herz, sondern auch viel für den Kopf. Denn Haunhorst hatte bei seinem zweiten Auftritt bei den Sommerklängen nicht weniger als den Schlüssel zur klassischen Musik dabei. Jedenfalls wenn es um die Wahl der Tonarten geht. Denn jede Tonart hat ihren eigenen Charakter und wird von einem Komponisten nicht beliebig gewählt, sondern aus gutem Grund – eben um seiner Musik einen bestimmten Charakter zu verleihen. Chopin hat mit seinen 24 Préludes op. 28, in denen er mit sehr kurzen Stücken durch alle 24 Tonarten schreitet, auch alle 24 Charaktere vorgestellt -quasi ein Nachschlagewerk, um die Effektvielfalt der Klassik nachvollziehen zu können. Der Schlüssel zur klassischen Musik weiterlesen →
Das Elignia-Quartett eröffnet die Reihe der Sommerklänge mit einem Wandelkonzert
Von Ralf Tiemann
Iserlohn. „The Jogger“ hieß das Stück direkt vor der Pause – das passte zwar sehr gut dazu, dass das Publikum nun aufgefordert war, sich in Bewegung zu setzen, zum Wetter passte es aber ganz und gar nicht. Am Dienstagabend war es jedenfalls so brütend heiß, dass man schon beim Gedanken an eine Jogging-Runde der Ohnmacht nahe war. „Das heißeste Sommerklänge-Konzert bisher“, konstatierte auch Konrad Dickhaus vom veranstaltenden Förderverein „Musica Sacra Iserlohn“.
Und die vier jungen Damen vom „Elignia-Quartett“ konnten einem fast ein wenig leid tun. Denn gut eineinhalb Stunden Blockflöte spielen auf höchstem Niveau ist bei so einem Wetter sicherlich kein Zuckerschlecken. Und dann auch noch solche Stücke wie „The Jogger“. Das klang natürlich genau so wie es der Name vermuten lässt – ziemlich abgehetzt. Der Titel zeigt aber auch, dass sich die vier Flötistinnen aus Köln, die im übrigen keine feste Rollenverteilung hatten, sondern die unterschiedlich großen Instrumente der Blockflötenfamilie munter untereinander austauschten, nicht allein auf Alte Musik konzentrierten, sondern auch sehr interessante zeitgenössische Musik mitgebracht hatten. Und bei der Alten Musik gingen sie richtig weit zurück. Zwischen weit entfernten Polen weiterlesen →
An jedem Dienstag im August gibt es im Forum St. Pankratius oder in der angrenzenden Kirche St. Aloysius einen Abend mit klassischer Musik. Die Konzertreihe des Vereins „Musica Sacra Iserlohn“ erfreut sich seit einigen Jahren wachsender Beliebtheit. Auch für dieses Jahr konnten einige junge Künstlerinnen und Künstler aus unserer Region gewonnen werden. Es treten auf:
Elignia-Quartett (Blockflöten) am 7. August um 19.30 Uhr
Tobias Haunhorst (Klavier) am 14. August um 19.30 Uhr
Simon Schuttemeier (Orgel) am 21. August um 19.30 Uhr
Duo Donner – Anna-Kristina Naechster (Gesang) und Maren Donner (Klavier) am 28. August um 19.30 Uhr.
Iserlohn – Sie war sicherlich ein Meilenstein der ohnehin nicht gerade ereignisarmen Geschichte der Kirchenmusik in Iserlohn: die Aufführung sämtlicher sechs Kantaten aus Bachs berühmtem „Weihnachtsoratorium“ und dies sozusagen in ökumenischer Verbundenheit und Absprache. Hatte die Kantorei am dritten Advent mit den ersten drei Kantaten vorgelegt, so folgte nun am zweiten Weihnachtstag die Aufführung der Kantaten 4-6 in St. Aloysius. Und hatte Kirchenmusiker Christopher Brauckmann im Vorfeld betont, wie nicht unbedingt leicht der Zugang so manches Chorsängers zu diesem Komponisten und dessen Werk war, so schien aber beste Überzeugungsarbeit geleistet worden zu sein. Großer Dank für ein denkwürdiges Konzert weiterlesen →
Der junge Pianist Tobias Haunhorst hat noch eine große Karriere vor sich
Von Stefan Beumers
Iserlohn. Im Rahmen der Iserlohner „Sommerklänge“ fand am Dienstagabend im Forum St. Pankratius ein beeindruckender Klavierabend statt. Für das dritte Konzert in diesem Jahr verpflichtete Dekanatskirchenmusiker Christopher
Brauckmann den jungen Pianisten Tobias Haunhorst, was sich als
Glücksgriff für das Iserlohner Publikum erwies. Mit dem mehrfach
preisgekrönten Virtuosen war es Brauckmann erneut gelungen,
einen grandiosen Künstler für die beliebte Kammermusikreihe zu gewinnen. Eine Begeisterung, die ansteckt weiterlesen →
Iserlohn. Christopher Brauckmann stellte beim Konzert mit Tobias
Leschke aus Dortmund im Rahmen der Iserlohner Sommerklänge einen Freund und Kollegen an der Orgel vor, der ganz andere Seiten des Instruments anspielte. Er bot dem überschaubaren Publikum in St. Aloysius einen erlesenen Querschnitt verschiedener Epochen: Der Bogen spannte sich von alter Musik Girolamo Frescobaldis zum Großmeister der Orgelmusik, Johann Sebastian Bach, bis zum Romantiker Max Reger , um dann zum Höhepunkt mit dem modernen zeitgenössischen Stück „Évocation I“ vonThierry Escaich die Hörer auf neue musikalische Pfade zu führen: Tobias Leschke spielte die melodiösen, polyphonen, entfesselten und orchestralen Akzente gekonnt aus und kontrastierte harmonische und dissonante
Töne miteinander. Er öffnete damit die Ohren für das Ungewohnte. Mit Charles Marie Widors Cantabile und Final aus der VI. Symphonie setzte er einen grandiosen Schlusspunkt des Konzertes, für das es Applaus im Stehen gab.
Am Dienstag, 15. August, folgt Tobias Haunhorst im Rahmen der „Sommerklänge“ um 19.,30 Uhr im Forum St. Pankratius . cofi
Daria Burlak sorgt an der Feith-Orgel der St.-Aloysius-Kirche für einen Auftakt der Iserlohner Sommerklänge nach Maß
von Ralf Tiemann
Iserlohn. Man wundert sich manch- mal, wie diese Lebensläufe der jun- gen Künstler von heute in nur 30 Jahre passen sollen. Daria Burlak beispielsweise wurde im fernen Wladiwostok geboren, hat mit fünf Jahren in Moskau ihren ersten Klavierunterricht bekommen und setzt sich nur 25 Jahre später derart souverän an die große Feith-Orgel der Aloysius-Kirche, als habe sich schon zig Jahre als Domorganistin auf dem Buckel.
Dabei hat sie bis vor zwei Jahren noch studiert – das allerdings nicht zu knapp. Ihr Lebenslauf listet Unmengen an Fächern und Meisterkursen auf, dazu eine noch größere Menge an Konzerten in allen möglichen Bereichen, Stilen, Erdteilen und großen Konzerthäusern – inklusive Amerika-Tournee. Das ist schon ziemlich beeindruckend. Sanfte Klänge und sommerliches Orgel-Gezwitscher weiterlesen →
Christopher Brauckmann setzt mit drei Chören, Orchester und Solisten ein musikalisches Ausrufezeichen
Ralf Tiemann
Iserlohn. Das war mal ein Choreinsatz. Mit verhaltenen Streicherfiguren begann der Hymnus „Hör mein Bitten“, den Christopher Brauckmann der Aufführung des „Lobgesangs“ von Mendelssohn voran gestellt hatte – gefolgt von einem elegischen Sopran-Solo, bei dem noch zu befürchten war, dass sich die Musik im enormen Hall der riesigen Aloysius-Kirche verfängt.
Doch dann krachte der Chor hinein – eine echte Breitseite frontal von vorne, satt und mit ungeahntem Wums aus knapp 100 Kehlen, der das Publikum im fast ganz gefüllten Mittelschiff der Kirche vom ersten Moment an tief beeindruckte. Es kommt durchaus schon mal vor, dass große Chöre Probleme haben, sich gegen die Lautstärke eines ausgewachsenen Sinfonieorchesters durchzusetzen.
Die Aufführung von Mendelssohns „Lobgesang“ am Sonntag in St. Aloysius ist ein Meilenstein in der jüngeren Geschichte der katholischen Kirche
Ralf Tiemann
Iserlohn. Weit oben in der Aloysius-Kirche, gleich neben der Orgelempore, wo es zum Glockenturm hoch geht, hängen sie als Erinnerungen noch an der Wand: die Konzertplakate aus längst vergangenen Tagen. Helmut Pieper (heute Lehrer und freischaffender Dirigent, Komponist und Konzertorganist in Ense), Georg Gusia (heute Dekanatskantor in Bielefeld), Harald Gokus (heute Dekanatskantor in Rheda) und Dirk Homberg (heute Kantor in Essen) hießen die damals allesamt blutjungen Kirchenmusiker, die Ende 80er- und Anfang der 90er-Jahre noch über einen großen katholischen Kirchenchor an St. Aloysius verfügten – und den zum Teil auch für große Konzerte mit Orchester nutzten.
Das letzte Plakat, das einen Hinweis darauf gibt, stammt vom Februar 1991. Mozarts Krönungsmesse stand da auf dem Programm, Dirigent war Harald Gokus. Auch im Archiv der Gemeinde stammt der letzte Programmzettel eines großen Orchesterkonzertes von eben dieser Mozart-Aufführung. Es ist also ein gutes Vierteljahrhundert her, dass an St. Aloysius mit eigenem Chor ein derartiges Orchesterkonzert realisiert wurde.
Die Iserlohner Kantoren Ute und Hanns-Peter Springer und Christopher Brauckmann stellen ihr gemeinsames Jahresprogramm vor
Von Ralf Tiemann
Iserlohn. Der Auftakt des kirchenmusikalischen Jahres war schon ziemlich turbulent. Direkt im Januar hatten Ute und Hanns-Peter Springer mit mehreren Chören der Evangelischen Kantorei in groß angelegter Kooperation mit dem Märkischen Jugend-Sinfonieorchester ihr Reformations-Konzert in gleich fünf Konzerten auf die Bühne gebracht. Und auch der katholische Dekanatskantor Christopher Brauckmann hatte in seinem Neujahrskonzert an St. Aloysius als virtuoser Pianist mit Mussorgskys “Bilder einer Ausstellung” in einem ganz besonderen Konzert geglänzt. Zeit, das gemeinsame Jahresprogramm der Öffentlichkeit vorzustellen, ist da bisher nicht geblieben.
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