Iserlohn. Christopher Brauckmann blickt auf die diesjährge Konzertreihe zurück und wagt einen Ausblick.
Die Iserlohner Sommerklänge sind vorbei. In der vergangenen Woche hat die beliebte Reihe von Kantor Christopher Brauckmann im Forum St. Pankratius einen fulminanten Abschluss erlebt. Mit Schaghajegh Nosrati war eine junge Pianistin zu Gast, die 2014 den zweiten Preis beim Internationalen Bach-Wettbewerb in Leipzig gewonnen hatte und nun eine überaus gefragte Interpretin mit Konzertreisen bis nach New York ist. Bei ihrem Auftritt im gut besuchten Pankratius-Forum zeigte sie mit zwei großen Bach-Zyklen und hochvirtuosen Werken von Bartók und Liszt eindrucksvoll, zu was sie fähig ist – ein absoluter Glücksfall für das Iserlohner Publikum, eine solche Musikerin, die durchaus auf dem Weg ist, zu einem Star der Klassik-Szene zu werden, live zu erleben.
Dekanatskantor Christopher Brauckmann möchte den „Kinderchor im Pastoralverbund“ ausbauen
Von Ralf Tiemann
Iserlohn. „Unterwegs in ein neues Land“ hieß das Kindermusical, das der „Kinderchor im Pastoralverbund“ vor den Sommerferien aufgeführt hat, und es war ein voller Erfolg – nicht nur weil alles prima geklappt hat und mehr als 100 Zuhörer in der Gertrudis-Kirche ganz hin und weg waren. Vielmehr war dieses Musical nach einem ersten Weihnachts-Singspiel im Rahmen eines Gottesdienstes das erste große Projekt für den erst vor einem Jahr ins Leben gerufenen Chor und ein somit ein echter Meilenstein. Nun heißt es, darauf aufbauen.
Was nicht so einfach ist, wie Christopher Brauckmann weiß. „Etwas anzufangen, ist nicht so schwer.
Weiter wachsen und stabile Füße bekommen, ist viel schwerer“, sagt der Kantor des Pastoralverbundes Iserlohn. Zumal nicht nur die beiden Sümmerner Kinderchöre, die er letztes Jahr gegründet hat, noch am Anfang stehen. Vielmehr sieht er diese beiden Chöre nur als erste Knoten zu einem größeren Geflecht aus Kinder- und Jugendchören, die er zukünftig unter dem derzeitigen Arbeitstitel „Kinderchor im Pastoralverbund“ etablieren möchte. Damit die Kirchenmusik zukunftsfähig bleibt weiterlesen →
Veranstaltungsreihe des Kirchenkreises war ein voller Erfolg. 130 Besucher besichtigten das umgestaltete Gotteshaus
Von Annabell Jatzke
Hemer. Die Veranstaltungsreihe „Kirchen klingen“ des evangelischen Kirchenkreises Iserlohn machte am Sonntagnachmittag in der Hemeraner Ebbergkirche Halt. Bevor die Ebbergkirche mit Klang erfüllt wurde, stand zunächst wie in der Reihe üblich eine kurze Kirchenführung auf dem Programm.
Ursula Stopsack von der Stadtkirchenarbeit erzählte den 130 Besuchern Wissenswertes rund um das 1818 erbaute Kirchengemäuer. Bei der Ebbergkirche, die eigentlich keinen eigenen Namen hat, handelt es sich um die Nachfolgekirche der Vituskirche.
Mit einer großzügigen Spende von Carl Heinrich Löbbecke wurde die Kirche an seinem Wunschstandort, hoch oben auf dem Ebberg erbaut. In der Zeit zwischen Abbruch der alten Vituskirche und Einweihung der neuen Kirche im Jahr 1820 fanden die evangelischen Christen seinerzeit Unterschlupf in der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul. Ökumenisches Kantorenquartett ließ Ebbergkirche erklingen weiterlesen →
Bei den zweiten Sommerklängen durfte das Publikum auf der Orgelbühne hautnah dabei sein
Iserlohn. Rund 23 000 Kubikmeter umbauter Raum – und überall klingt er anders. Wie genau sich der Klang an den verschiedenen Orten innerhalb der Aloysius-Kirche verändert und unterscheidet, davon konnten sich die Besucher der zweiten „Sommerklänge“ dieses Jahres am Dienstagabend einen Eindruck verschaffen.
Denn bei diesem Konzert standen neben der Musik, der Orgel und dem Interpreten vor allem der imposante Raum der Kirche und seine verschiedenen Klangqualitäten im Mittelpunkt.
Musik aus verschiedenen Hörwinkeln wirken lassen
Es war das erste Mal seit der Einführung der neuen Konzertreihe vor zwei Jahren, dass sich Kantor Christopher Brauckmann beim inzwischen zehnten Sommerklänge-Konzert wieder an die Veith-Orgel setzte.
Um die Reihe aber auch mit diesem Konzert von anderen Orgelkonzerten in der Aloysius-Kirche abzusetzen, lud er das Publikum ausdrücklich dazu ein, ihre Sitzplätze nach jedem Stück neu zu wählen und die Musik so mal von ganz vorn oder ganz hinten, aus den Seitenschiffen oder dem Altarraum heraus und so immer wieder aus anderen Hörwinkeln auf sich wirken zu lassen. Auf Tuchfühlung mit dem Orgel-Cockpit weiterlesen →
Der Spanier Javier Huerta Gimeno am Violoncello und der Dortmunder Nils Bellmann am Flügel spielten im Forum St. Pankratius
Von Konrad Dickhaus.
Die „Sommerklänge“, die an jedem Dienstag im August im Forum St. Pankratius oder in der Aloysiuskirche stattfinden, begannen mit einem bemerkenswerten Konzert zweier Musikstudenten – dem Spanier Javier Huerta Gimeno am Violoncello und dem Dortmunder Nils Bellmann am Flügel.
Sie nahmen das Publikum mit auf eine Reise von Argentinien über Deutschland und Spanien nach Russland. Verbindendes Element war wohl die folkloristisch eingefärbte Tonsprache, wobei die Volksmusik der unterschiedlichen Regionen durch Entstehungszeit und Komponistenpersönlichkeit bedingt in den unterschiedlichsten Stilen daherkam.
So stand die eingangs erklingende Rhapsodie „Pampeana“ des Argentiniers Alberto Ginastera harmonisch im Zeichen moderner klassischer Musik des 20. Jahrhunderts, aber die beiden Musiker stellten auch lateinamerikanisch angehauchte rhythmische Prägnanz im Zusammenspiel in vielfältiger Weise vor.
Nils Bellmann, manchen Iserlohnern durch frühere Konzerte durchaus als Virtuose bekannt, setzte das Programm fort mit Carl Philipp Emanuel Bach und überraschte das Publikum mit seiner Interpretation der zwölf Variationen eines eigentlich wilden spanischen Tanzes, der Folia: „Sommerklänge“ führen nach Argentinien und Spanien weiterlesen →
Ferienchor-Projekt präsentierte im Forum St. Pankratius „Liederliches aus alten und neuen Tagen“ und erntete viel Applaus
Von Cornelia Merkel
Iserlohn. Mit Stehapplaus beglückwünschten die Zuhörer im gut gefüllten Forum St. Pankratius Dekanatskirchenmusiker Christopher Brauckmann und Kirchenmusikdirektor Hanns-Peter Springer zu der großartigen Leistung, mit rund 40 Frauen und Männern ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine zu stellen, das für Kirchenmusiker und Kirchenchöre geradezu revolutionär ist.
Stimmliche Qualität mischte sich mit Komödie
Unter dem Arbeitstitel „Liederliches aus alten und neuen Tagen“ hatten sie mit ihrem ökumenischen Ferienchor-Projekt innerhalb einer Woche einen bunten Strauß an Melodien eines weltlichen Repertoires aus Madrigalen, Evergreens, Pop und Rock auf die Beine gestellt. Wenn Sangesschwestern den Pianisten umschwärmen weiterlesen →
Kammerchor im Pastoralverbund beeindruckt beim Start der „Abendmusiken“
Iserlohn. Sommerliche Kammerkonzerte im Pankratius-Forum, neue Kinderchöre im Iserlohner Norden und nun die „Geistlichen Abendmusiken“ in der Aloysius-Kirche – es macht Spaß zu sehen, wie Christopher Brauckmann in dem ohnehin schon starken kirchenmusikalischen Angebot Iserlohns immer wieder neue Nischen sucht, findet und auch noch als echte Bereicherungen des Konzertkalenders einbringt. Nach den leichten, eher weltlichen Sommerklängen am Klavier hat der katholische Kantor nun am Sonntag die „Geistlichen Abendmusiken“ mit ungleich stärkerem, religiösen Tiefgang und Themensetzung gestartet, und setzt damit einen neuen Akzent. Premiere geht unter die Haut weiterlesen →
Iserlohn. Die evangelische Kantorei und die katholische Musica Sacra stellen das gemeinsame Jahresprogramm vor.
Christopher Brauckmann ist ganz offensichtlich in Iserlohn angekommen. Nach fast zwei Jahren, in denen sich der katholische Dekanatskantor mit den Verhältnissen in seinem großen Beritt vertraut gemacht und viele neue Strukturen für die Kirchenmusik geschaffen hat, könne er sich immer stärker darum kümmern, die Konzertdichte zu erhöhen. „Die Entwicklungen des letzten Jahres wirken sich deutlich auf das Programm aus“, sagt er. Und auch das evangelische Kantoren-Ehepaar Ute und Hanns-Peter Springer verspüren mit Blick auf das anstehende Konzertjahr eine neue Aufbruchstimmung. Jetzt haben beide – die evangelische Kantorei und die katholische Musica Sacra – ihr „Ökumenisches Jahresprogramm 2016“ vorgestellt. Neuer Aufbruch für die Ökumene in der Musik weiterlesen →
Christa Rakich entfaltete mit ungewöhnlichen Mitteln ihren eigenen Charme
Iserlohn. Höher, schneller, weiter – man sagt den Amerikanern dem Klischee nach ja ein derartiges Naturell nach. Die Organistin Christa Rakich, die am Samstagabend in der St. Aloysius Kirche gespielt hat, hat einen gänzlich anderen Eindruck hinterlassen. Bei ihr ging es – wie es bei Konzertorganisten durch aus schon mal sein kann – nicht um größer, schneller und lauter. Ihr gelang es, jenseits von krachende und donnern der Virtuosität mit ganz anderen, deutlich subtileren Mitteln ein nicht minder fesselndes und eindrückliches Programm zu spielen.
Auffällig war schon beim barocken Bruhns-Präludium, wie sie mit den Klängen im Raum spielte, wie lang sie die Akkorde im Hall der Kirche stehen ließ, bevor sie fortfuhr. Sehr ungewöhnlich mutete dann ihre Wahl des Bach Werkes an, von dem sie keine der wirklich massenhaft vorhandenen Spitzenkompositionen wählte, sondern ein vergleichsweise harmloses Präludium mit Fuge aus dem „Wohltemperierten Klavier“, das sie mit großer Ruhe, in langsamem Fluss und schlanker, dünner aber charakterstarker Registratur spielte.
43 Jahre nach ihrem Aufenthalt am Goethe-Institut konzertiert die Amerikanerin Christa Rakich in der Aloysius-Kirche.
Germanophil nennt man es, wenn man aus Gründen, die man vermutlich gar nicht so genau benennen kann, einen Hang zu allem hat, was deutsch ist. In Deutschland gibt es zum Beispiel frankophile Menschen, die sich unbändig zur französischen Lebensart hingezogen fühlen. Im Ausland soll es aber auch nicht zu knapp Menschen mit Affinität zu Deutschland geben, und Christa Rakich gehört dazu. Warum, weiß sie auch nicht. Die Amerikanerin ist Amerikanerin durch und durch, sie hat Wurzeln überall in Europa, in Frankreich, Irland und natürlich – wie ihr Name schon vermuten lässt – auch auf dem Balkan in Montenegro, aber nicht in Deutschland. „Und trotzdem wollte sie von klein auf, schon mit fünf Jahren unbedingt Deutsch lernen.“ Dieser Wunsch führte sie 1972 zum Goethe-Institut in Iserlohn. Nun, nach 43 Jahren ist sie wieder in Iserlohn. Dieses Mal nicht als Studentin, sondern als eine der bedeutendsten amerikanischen Konzert-Organistinnen, die am kommenden Samstag, 3. Oktober, um 19.30 Uhr ein Konzert in der Obersten Stadtkirche gibt.
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