Musikalische Andacht wird gern genutzt
25. Januar, 2022
Tobias Leschke greift alte Tradition auf
Von Hubert Schmalor
Iserlohn. Bisweilen wurde ja während der Pandemie auch einmal nach positiven Effekten der Corona- Einschränkungen gesucht, dabei stieß man unter anderem auf digitale Fortschritte im Schulbereich und die Ausdehnung des Homeoffices.
Eine Erscheinung dieser Zeit ist sicher auch das verstärkte Auftreten des Formats der „Musikalischen Andacht“. Der Not gehorchend, weil keine großangelegten Konzerte erlaubt waren, hat sich unter dem flexibleren Schirm gottesdienstähnlicher Veranstaltungen mit den „Musikalischen Andachten“ eine Möglichkeit entfaltet, zumindest in kleinen Besetzungen und unter deutlichem Einbezug von (Bibel-) Texten und unter Beachtung diverser Anlässe des Kirchenjahres auch konzertant aktiv zu bleiben. Dass dies durchaus Chancen bietet und man auch kreativ mit diesem „kleinen“ Format umgehen kann, hat Dekanats-kirchenmusiker TobiasLeschke in letzter Zeit des Öfteren
unter Beweis gestellt. „A ceremony of nine lessons and carols“ auf dem Programm. Nicht nur die Gemeindemitglieder, sondern auch externe Musikliebhaber nahmen diese Angebote in der Aloysiuskirche bisher dankend an. Mit dem Titel „A ceremony of nine lessons and carols“ griff Leschke am Sonntagabend die Tradition der anglikanischen Kirche auf, in der Weihnachtszeit einen Gottesdienst zu feiern, in dem neun biblische Lesungen im Mittel-punkt stehen und neun Lieder das Weihnachtsgeheimnis ausdeuten. In Anlehnung an die oft als Vorbild dienende Feier im King’s College in Cambridge begann das von Leschke kurzfristig statt des geplanten Projektchores zusammengestellte und geleitete Vokalquartett (Daria Burlak, Sopran, Eva Nesselrath, Alt, Leonardo Reso, Tenor, Hanno Kreft, Bass) mit dem traditionellen „Once in Royal David’s City“. Zwischen den dann vom starken Gesangs-quartett vorgetragenen weiteren acht englischen Weihnachtsliedern (Carols) hatten die Zuhörer die Gelegenheit, diese musikalischen Eindrücke mit den von Diakon Heinz-Rüdiger Lülff vorgetragenen biblischen wie auch literarischen Weihnachtstexten in Beziehung zu setzen. Begleitet wurde der, sicher aus abstimmungstechnischen Gründen von der Orgelempore aus agierende, Chor in dezenter Abstimmung und immer passender Registrierung auf der Orgel von Sebastian Freitag, ab März als Domorganist in Dresden tätig. Nach dem auch zur „Ceremony“
gehörenden „Vater unser“ und dem Segen setzte Freitag mit
der „Fanfare on Ps. 1“ des englischen Komponisten John Cook
einen feierlichen Schlusspunkt.